Peppermint

'Bei dem miesen Wetter ein paar warme Gedanken.' Das war mein Plan. Die Lösung: Pistazien. Nicht etwa weil man sich anstrengen muss um an das köstliche Innere zu gelangen, sondern weil sie mich an meinen letzten Urlaub erinnern. Und das heißt: Wärme, Strand, Meer, gutes Essen, Wein und eben Pistazien.
Bestimmt kennst du das auch. Ein Geruch, eine Melodie oder auch nur ein Wort kann eine ganze Flut der Erinnerungen auslösen. Und plötzlich sitzt man nicht mehr einsam und allein in einer kalten Zwei-Zimmer-Wohnung eines verregneten Vorortes sondern mit seiner Familie in einem guten Restaurant, mit seiner Oma und den Lieblingsplätzchen vor einem prasselnden Kaminfeuer oder eben in Kroatien am Strand. Deshalb ärgere dich nicht über das schlechte Wetter oder über unfreundliche Menschen sondern träum dich zurück an schöne Tage mit wundervollen Menschen.

Bei Personen die was Schnelles und Einfaches für zwischendurch möchten, vor dem Kühlschrank stehen und einfach nicht wissen was sie essen sollen ('ne Schnitte ist zu einfach und kalt, das angebrochene Glas Heißwürstchen nicht mehr ganz vertrauenserweckend und so richtig was kochen?!? Och neee..) fällt der Blick ganz schnell rechts in das oberste Türfach. Sind noch Eier da? Zum Glück meistens schon. Denn aus denen kann man so wunderbare Sachen wie Spiegelei, gekochtes Ei, Pfannkuchen oder eben Rührei machen. Wobei ich letzteres eindeutig favorisiere. Es ist wunderbar leicht herzustellen (mixen, in die Pfanne kippen, würzen, rühren, fertig) und es lässt sich mit fast allen anderen Lebensmitteln kombinieren. Man kann Sahne oder Milch unterrühren, es mit Paprikapulver, Chili oder essbaren Blüten würzen, Schinken-, Speck- oder Salamiwürfelchen mitbraten, diverses Gemüse einrühren, gegen Ende mit Käse vermischen oder gartenfrischen Schnittlauch drüberschnipseln.
Je nachdem wie viel Hunger man hat eignet es sich prima als Brötchenbelag, auf eine Scheibe frisches Vollkornbrot oder als Hauptspeise (morgens, mittags, abends, ganz egal).
Wo findet man schon etwas ähnlich variables?

Torten als Geschenk sind immer so eine Sache. Trifft man den Geschmack des zu Beschenkenden? Freut er sich? Ist er allergisch auf irgend etwas? Weiß er eine selbst gemachte Torte überhaupt zu schätzen?
Aber das aller Wichtigste ist : Was sagt so eine Torte aus? Sagt sie: ,, Als nächstes darfst du mich vernaschen!" , ,, Mir ist nichts besseres eingefallen." oder ,,Ich weiß du magst mich nicht. Aber du hast mal deine Lieblingstorte erwähnt und ich will was von deinem besten Freund."
In meinem Fall trifft Letzteres absolut zu.
Gut. Torten sind mein Job. Das heißt sie wird auf jeden Fall super.
Aber ist das wirklich eine so gute Idee??
Ich habe wirklich keine Lust mir erst die Arbeit zu machen und dann nur ein müdes Lächeln und ein Stirnrunzeln zu ernten.
Warum können Frauen nicht so einfach gestrickt sein wie Männer? Männern gibt man was zu essen und sie freuen sich. Je mehr Schokolade und Alkohol desto größer die Freude.
Aber bei Frauen? Möglichst viel Geschmack bei möglichst wenig Kalorien. Dass Fett quasi DER Geschmacksträger überhaupt ist, ist bei solchen Torten eher kontraproduktiv. Aber egal.
No risk, no fun.

Es gibt, meines Wissens, Niemanden der keine Lasagne mag. Oder kurz: Jeder mag Lasagne.
Wer jetzt sagt dass dieses Meisterwerk aus Nudelplatten, Soßen und gebackenem Käse nur ein weiteres von endlosen Nudelgerichten ist, der irrt sich gewaltig! Lasagne ist quasi DAS Nudelgericht überhaupt.
Man kann sie kalt oder warm essen, sie mit Rotwein, Weißwein, Karotten, Lauch, Mozzarella, oder ähnlichem verfeinern, sie ist mal mächtig, mal fein und jeder macht sie irgendwie anders.
Ich persönlich liebe Lasagne mit viiieel Aufwand. Das bedeutet eine selbst gemachte Bolognese mit frischen Tomaten, Hack und sehr viel gutem Rotwein (ein Teil ist natürlich immer für den Koch), cremiger Bechamelsoße, Nudelplatten und sehr, sehr viel Käse.
Warum ich heute überhaupt auf das Thema komme?
Ich habe gestern aus der Wohnung einer Kollegin ein Sofa abgeholt. Und schon im Treppenhaus duftete es nach Tomate, Hack und knusprigem Käse. Dieser unverwechselbare, pure Lasagnegeruch.
In der Wohnung war er noch stärker. Meinem Vater und mir lief schon im wahrsten Sinne das Wasser im Mund zusammen. Und dann sah ich sie... eingequetscht in eine Aluform, mit Geschmacksverstärkern und Konservierungsstoffen versaut, labbriger Käse als Decke und den Gut und Günstig Sargdeckel noch neben sich liegend.
Es ist schon traurig wie unsere Esskultur vor die Hunde beziehungsweise in die Aluformen geht.
Es gibt mitlerweile fast alles zum Aufwärmen. Aber muss das denn wirklich sein?
Das was wir in uns reinschaufeln soll uns am Leben erhalten. Essen ist DAS Überlebensnotwendigste überhaupt. Gut.. was trinken sollten wir auch. Aber sollte es uns wirklich so egal sein WAS wir essen?
Dann lieber einen Döner von dem Imbiss nebenan.
Aber das ist ein Anderes Thema.
So meine Lieben, dann drückt unseren Männern auf dem Fußballplatz heute Abend die Daumen. Morgen könnt ihr für alle Italiener eine Trost- Lasagne machen und sie schadenfroh und genüßlich aufessen.
'Cause WE ARE THE CHAMPIONS!!!
Bis demnächst.

Wenn man an Krankenhausessen denkt, fallen einem sofort Massenabfertigung, mäßige Qualität und vor allem die über die Maßen appetitanregenden grauen Plastikabdeckungen für Teller ein. Warum die, sich darunter befindlichen, Lebensmittel meistens verschmäht werden ist kaum verständlich.
Denn wer liebt nicht geschmacklosen Sellerisalat an trockener Brotscheibe mit Honig aus kleinen Plastiktöpfchen?
Einem Freund von mir musste ich zu jedem zweiten Besuch Fondor-Gewürzsalz mitbringen. Er hat damit alles Essbare was ihm angeboten wurde 'verfeinert'. Davon, das Zeug auch in seinen Schokoladenpudding zu kippen, konnte ich ihn nur mit Mühe abhalten.
Ganz anders ist da meine Oma.
Sie, als alte Ostpreußin nicht anders gewohnt, baut möglichst alles immer selbst an. Sie hat in ihrem Garten nicht nur Kartoffeln, Möhren, Grünkohl, Spinat und Erdbeeren, sondern auch alles Andere. Von Zwiebeln über Maggikraut, rote Johannisbeeren und schwarze Johannisbeeren bis hin zu Schnittlauch, Petersilie, Radieschen, Zuckererbsen und Kirschen. Diese Liste lässt sich endlos weiterführen. Was also sagt eine rüstige Rentnerin mit ostpreußischem Dickkopf zu ihrem Mittagessen aus 50l Kochtöpfen?
Ganz genau das, was auch 3 Jährige zu Spinat sagen. Ein nicht grade liebevolles ,,Bääähhh!!" begleitet von einem vorwurfsvollen Blick und hinabgezogenen Mundwinkeln.
Was also tun??
Erstmal ab in den Garten und gucken was reif ist. Ergebnis: Erdbeeren und Johannisbeeren.
Aber die werden natürlich nicht einfach so gegessen.
Schön in ihrer Schublade versteckt warten die Beeren darauf von erbetteltem Zucker (vom Kaffeetrinken) überstreut zu jeder Mahlzeit verputzt zu werden. Ob morgens auf ein Brot mit Quark (Magerstufe trifft auf völliges Unverständnis), Mittags zu egal welchem Fleisch oder Abends mit dem Rest Quark vom Frühstück im Schälchen.
Not macht eben erfinderisch.
Aber mal im Ernst gezuckerte Beeren aus eigenem Garten sind immer ein Traum. Mit Vanillepudding, Joghurt, auf Eis oder einfach so.
Probierts mal aus.

Ernsthaft, was gibt es nach einer merkwürdigen Nacht besseres, als Toast mit Butter und Himbeermarmelade? Irgendwo habe ich mal gehört, dass die Milchstraße nach Himbeer schmecken soll, weil sie dort den Stoff gefunden haben, der für den typischen Himbeergeschmack verantwortlich ist... Aber das nur Nebenbei.
Zu meiner merkwürdigen Nacht... Wir haben 'Verblendung' geguckt. Ja genau, den Film der auf dem Buch von Stieg Larsson basiert. Meiner Meinung nach ein sehr, sehr gelungener Film. Ich befürchte nur, dass er für alle 'Nichtleser' unter uns viiieel zu verwirrend ist.
Als wäre das nicht genug haben wir noch 'Johnny English reborn' geguckt.. War ein Fehler. Ich bin eingeschlafen. Auf dem Sofa!!! Das ist mir noch nie passiert. So gegen halb 4 bin ich dann mit zerknautschtem Gesicht und einer Strubbelfrisur, die Hermine Granger alle Ehre machen würde, aufgewacht. Und das Erste was ich höre ist:,, Oh wunderbar du bist wach. Dann kann ich ja auch mal verstehen was die im Fernsehen sagen."
Gut. Zu seiner Verteidigung, er hat keinerlei Erfahrung im Umgang mit Frauen die man für sich gewinnen will... Aber kann ihm mal einer sagen, dass das NICHT funktioniert in dem man ihr erzählt sie würde schnarchen???
Also liebe Männer da draußen, erobert eure Liebsten doch einfach mit Komplimenten und lieben Annäherungsversuchen. Und lasst sie auf keinen Fall ALLES selbst übernehmen. JEDE Frau möchte erobert werden.
Womit wir wieder beim Toast wären.
Diese Perfektion von süß, saurer Himbeermarmelade auf knusprigem, noch warmen Toast mit feinem Butteraroma. Gesehen, probiert, verliebt. Hach... Wenn nur alle Männer so perfekt wären..